Das Persönliche Budget nach SGB IX klingt nach Freiheit – doch das Arbeitgebermodell birgt echte Risiken. In dieser Folge erfährst du, worauf du achten musst, welche Unterschiede zum Dienstleistermodell bestehen und warum falsche Entscheidungen teuer werden können. Klartext, Praxisbeispiele und ehrliche Einblicke – für alle, die Assistenz selbst organisieren wollen.

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Hallo und willkommen zu unserer heutigen Vertiefung. Thema ist ja das persönliche Budget nach SGB IX. Also diese Möglichkeit, statt der üblichen Sachleistungen eben Geld zu bekommen. Genau. Geld, um Assistenz dann selbst zu organisieren. Ziel ist ja, so steht es hier, mehr Selbstbestimmung, mehr Teilhabe. Absolut.

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Wir wollen uns heute mal die zwei Hauptwege anschauen, die deine Quellen da beschreiben, also wie man diese Assistenz organisieren kann. Das ist einmal das Dienstleistermodell und das Arbeitgebermodell. Richtig. Und was uns aufgefallen ist, die Unterlagen betonen ziemlich stark die Vorteile des einen, also des Dienstleistermodells, und die Hürden und Risiken beim anderen, beim Arbeitgebermodell. Das ist auffällig, ja. Okay, dann lass uns das mal genauer anschauen. Gerne.

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Fangen wir vielleicht mit dem Dienstleistermodell an. Gute Idee. Personal finden, die Verträge machen, Lohnabrechnung, auch Vertretung, wenn jemand krank wird oder Urlaub hat. Und die rechtlichen Vorgaben natürlich auch. Genau, das ist ein wichtiger Punkt. Die halten die rechtlichen Vorgaben ein. In den Quellen wird das ja fast schon als die entspannte Lösung beschrieben.

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Was ist denn da der Kernvorteil, der so rausgestellt wird? Der entscheidende Punkt scheint zu sein, du behältst die Regie, du bestimmst mit, wer dich wie unterstützt, das schon. Aber du gibst die komplexen Arbeitgeberpflichten ab. Mit allem, was dranhängt. Haftung, Bürokratie. Verstehe.

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Deshalb nennen es die Quellen sicher und professionell. Ja, weil es eben Rechtssicherheit bietet und eine gewisse Planbarkeit. Du musst dich nicht selbst um alles kümmern. Okay, das ist klar. Dann kommen wir mal zum Gegenstück, das Arbeitgebermodell. Da bist du ja selbst zum Arbeitgeber, zum Chef deiner Assistenzkräfte. Genau. Das klingt natürlich erstmal super. Maximale Kontrolle, alles individuell gestalten. Das ist der große Reiz oder die totale Freiheit.

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Absolut. Aber, und das betonen die Quellen, die du da hast, wirklich sehr stark. Es gibt eben auch eine Kehrseite. Und auf die legen die Unterlagen einen besonderen Fokus, habe ich das Gefühl. Ja, die widmen den potenziellen Hürden und Risiken wirklich viel Raum. Das ist nicht zu übersehen. Welche Risiken sind das denn konkret? Fangen wir mal mit der Haftung an. Das klang eben schon durch. Ja, das ist wohl ein ganz zentraler Punkt. Als Arbeitgeber haftest du persönlich. Persönlich. Wofür genau? Oder wenn du jemandem falsch kündigst.

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Das kann richtig teuer werden. Okay, das ist ein Brett. Was noch? Ausfälle. Genau. Kein automatisches Ausfallmanagement, wenn deine Assistenzkraft krank ist oder Urlaub macht. Stehst du erstmal alleine da? Im schlimmsten Fall ja. Du musst dich dann selbst um Ersatz kümmern. Und das kann natürlich schnell zu Lücken in der Unterstützung führen. Verstehe. Und dann dieser Begriff Bürokratiewahnsinn. Klingt nicht gut. Nein, klingt es auch nicht. Das bezieht sich auf den ganzen laufenden administrativen Aufwand.

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Was heißt das praktisch? Also laut den Quellen monatliche Lohnsteueranmeldungen machen über Elster dieses elektronische System. Ah ja. Meldungen an die Sozialversicherungen, die Kommunikation mit den Krankenkassen.

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Das ist schon viel. Frisst Zeit und braucht Wissen, nehme ich an? Absolut, das frisst Zeit und du brauchst eben das Know-how oder du musst jemanden dafür bezahlen. Gibt es auch finanzielle Fallstricke, die da genannt werden? Ja, durchaus. Die Krelln erwähnen zum Beispiel, dass du Löhne vielleicht vorfinanzieren musst oder Zusatzkosten für Vertretungen hast, die das Budget dann eventuell nicht komplett abdeckt.

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Also Unsicherheiten. Genau. Und unerwartete Rechtskosten können auch noch dazukommen. Das Stichwort fehlende Rücklagen fällt da. Puh. Und, was man nicht unterschätzen darf, die psychische Belastung. Du bist ja dann in vielen Rollen gleichzeitig.

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Arbeitgeber, Manager, Buchhalter. Personalabteilung, Rechtsabteilung in einer Person quasi. Das kann, so sagen es die Unterlagen, einfach überfordern. Und die Zusammenfassung in den Quellen ist dann ziemlich drastisch, oder? Ja, die sprechen von potenziell vollem Stress, vollem Papierkrieg und vollem Haftungsrisiko. Das ist schon eine klare Ansage. Okay, also wenn wir das jetzt mal für dich zusammenfassen. Das persönliche Budget an sich ist ein starkes Werkzeug, keine Frage.

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Definitiv. Aber die Wahl des Modells Dienstleister oder Arbeitgeber, das scheint, wenn man diesen Quellen folgt, wirklich weitreichende Folgen zu haben. Und das Dienstleister-Modell wird hier schon sehr deutlich als die risikoärmere und entlastendere Option dargestellt. So liest es sich, ja. Die Abwägung zwischen den Vorteilen auf der einen Seite und den beschriebenen Nachteilen und Risiken auf der anderen, die ist also wirklich zentral. Da muss man genau hinschauen. Absolut.

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Die Entscheidung hängt natürlich total von deinen individuellen Ressourcen ab, deinen Fähigkeiten, deiner Zeit, deinem Wissen. Und eben auch von deiner Bereitschaft, diese Risiken und den Aufwand des Arbeitgebermodells wirklich zu tragen. Die Quellen legen einem das Dienstleistermodell zumindest nahe als die sichere Alternative. Das tun sie ja. Sehr deutlich sogar. Und vielleicht noch ein Gedanke, den du mitnehmen kannst. Klar, das Arbeitgebermodell, das verspricht diese ultimative Kontrolle. Völlige Freiheit. Das ist der Lockruf. Genau.

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Aber die Frage, die sich aus diesen Unterlagen so ein bisschen aufdrängt, ist ja nicht nur, kannst du diese Verantwortung rein theoretisch tragen? Hast du das Wissen, die Zeit? Sondern? Sondern vor allem, willst du das im Alltag wirklich stemmen? Mit all diesen bürokratischen Hürden, den finanziellen Unwägbarkeiten, dem Organisationsstress, der da beschrieben wird. Eine gute Frage. Denk vielleicht mal darüber nach, was Selbstbestimmung für dich ganz praktisch bedeutet. Und welcher Weg mit all seinen Konsequenzen dann am besten in dein Leben passt.